Am Montag gehen die Grenzen zu den Nachbarländern auf. Eigentlich hatte
ich ja geplant, bereits nach Ostern zum Nordkapp aufzubrechen. Daraus
wurde aber nichts, Covid 198 funkte dazwischen und legte alle Reisepläne
aufs Eis. Die Reise zum Nordkapp habe ich also nur virtuell antreten
können.
traumreise.remigi.ch
Wie das Leben so spielt, als ich an der Buchhandlung vorbeigieng, lag
ein Reiseführer über die Provence in der Auslage und so bin ich nun in
Frankreich gelandet.
Sonntag 14. Juni 2020
Ein neuer Aufbruch
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Nochmal auf's Stanserhorn am Tag vor der Abreise
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Bei regnerischem Wetter fahre ich um die Mittagszeit los in Ennetmoos.
Mein Ziel ist heut in die Nähe der Grenze zu fahren, damit ich morgen früh
nach Frankreich kann. Das Wetter ist doch recht kühl geworden, aber der
Wetterbericht verspricht im Wallis eventuell ein paar Aufhellungen.
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Ein regnerischer Start
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Nebelregen auf dem Gimselpass
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Da hilft nur nach Kaffeertinken
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Es hat gewirkt. Kaum din ich weitergefahren, lichten sich die Nebelschleier
und schon bald finden einige Sonnestrahlen zögerlich den Weg zu mir.
Frohgemut fahre ich durchs Goms hinunter ins Wallis.
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Kapelle von Ritzingen
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Die Rhone bei Pfyn
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Sonne über den Rebbergen bei Siders
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Gegen Abend erreiche ich den Rhoneknick bei Martigny. Zeit also um ein
gemütliches Plätzchen für die Nacht zu suchen. Oberhalb der Rhoneebene
geniesse ich das Znacht mit Blick aufs Tal.
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Blick auf Martigny
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Am Col de la Forclaz finde ich ein ruhiges Plätzchen im Wald. In der Nacht
regnet es noch ein paar Mal. Nun bin ich gespannt, was mich morgen in
Frankreich erwartet.
Montag 15. Juni 2020
Über die Grenze
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Ein Männlein steht im Walde...
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Der Regen hat zwar nachgelassen, aber noch immer streichen die Nebel um die
Berge. Aber was soll's. Aufbruch!
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Ein zögerlicher Sonnenaufgang
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Nebel auf dem Col des Monets
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Hier auf dem Pass stelle ich fest, dass ich gar keine Euros dabeihabe. Na
ja, die Kreditkarte wird's schon richten.
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Auf Abwegen?
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Kaffee und Gipfeli in Frankreich
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Kaum fahre ich weiter, piepst das Navi wie wild: Falsche Fahrrichtung. Wo
bin ich da gelandet. Ganz einfach, durch eine Umleitung muss ich die andere
Strasse benützen. Also alles nur halb so wild. Da muss ich mir doch einen
Kaffee genehmigen.
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Hände waschen
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Von den Corona Massnahmen in Frankreich spüre ich nur wenig. Zwar ist in
allen Läden im Innenraum Maskenpflicht, aber längst nich alle halten sich
daran. Auch sehe ich noch fast keine ausländischen Touristen.
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Wolken an den Bergen,,,
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... aber bald herrscht eitel Sonnenschein
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Der Sonne entgegen
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Über Grenoble fahre ich zügig in die Provebce. Ich bin gespannt auf die
Lavendelfelder und die schöne Landschaft.
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Die Einen satteln den Esel, während andere lieber den Bus nehmen
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Das erste Lavendelfeld
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Vorerst widme ich mich aber einer anderen Farbe. So gegen Abend kommen die
Farben der Ockerfelsen besonders gut zur Geltung. Bei Rustrel gibt es einen
stillgelegten Ockersteinbruch, den man besichtigen kann.
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Ockersteinbruch bei Rustrel
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Das Wndern macht hungrig, also genehmige ich mir zum Abschluss des Tages
eine Glace und einen Kaffee im McDonalds.
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Lavendelfeld
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Dienstag 16. Juni 2020
Schlägerei um Mittelnacht
Schweinerei in der Schlucht
Der unterschätzte Leuchtturm
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Die Nacht ist klar, der Mond so helle
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Spuren der Nacht
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Eine ruhige Nacht im einsamen Wald. Da verspüre ich ein leises Bedürfnis und
will mich im Wald erleichtern. Und brutal schlägt das Schicksal zu!
Hinterrücks werde ich von einem dürren Ast angegriffen und weiche verletzt
zurück, denn gegen diesen überlegenen Gegner habe ich keine Chance. Mit
letzter Kraft krieche ich zurück ins Bett und ergebe mich dem Schicksal.
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Sonnenaufgang über Lavendelfeld
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Am Morgen ist alles wieder vergessen und ich geniesse einen weiteren schönen
Sonnenaufgang. In der Gegend von Sault gibt's viele schöne Lavendelfelder.
Mich ziehts aber als nächstes in eine tiefe Schlucht. Hier will ich auch ein
altes Kloster besichtigen.
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Blumenfeld bei Saint Jean
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Schwein gehabt ...
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... hat wohl diese Sau, die sich mitten auf der Strasse tummelt
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Gorges de la Nesque mit Blick auf Mont Ventox
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Ein grünes Bushäuschen im Niemandsland
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Schön sieht es aus das grüne Bushäuschen am Strassenrand. Nur fährt hier
kein Bus. Macht nichts, denn im Häuschen hätte sowieso kaum jemand Platz.
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Abbaye Notre Dame de Senanque
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Eine weitere Sehenswürdigkeit sind die roten Ockerfelsen. Durch die kleinen
Strassen der Provence schlängle ich mich weiter zu den kleinen Dörfern.
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Meine Abkürzung
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Roussilon
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Nun bin ich bei mir zu Hause in der Provence angekommen. In St. Remy fühle
ich mich gleich heimisch. Trotz Baustelle und Abschrankungen lasse ich mich
nicht von einem Stadtbummel abhalten.
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St. Remy de Provence
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Meine letzte Etappe führt mich heute in die Camarque. Beim Nachtessen schaue
ich den Flamingos zu und wandere dann dem Strand entlang zum Leuchtturm. Das
heisst, auf halber Strecke mus ich umkehren, wenn ich noch Tags zurück sein
will. Dafür werde ich mit einem wunderbaren Sonnenuntergang entschädigt.
Beim Bus sehe ich noch in der Nacht den Blitzen eines entfernten Gewitters
zu.
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Strandspaziergang ...
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... mit ...
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Sonnenuntergang
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Mittwoch 17. Juni 2020
Warum die Flamingos rosa sind
Badesaison eröffnet
Absturz
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Morgen in der Camarque
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Die Salinen von Giraud
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Die roten Salzfelder
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Hier in den Salinen von Giraud lüfte ich auch das Geheimniss, warum die
Flamingos rosa sind. Sie trinken offensichtlich zu viel Wasser aus den
Salzlaken.
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Fähre über die Rhone
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Fischer am Strand von Bonaparte
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Die Badesaison ist eröffnet
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Nun will ich aber wieder ein wenig in's Landesinnere fahren und weitere
Lavendelfelder suchen.
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Hafen in Port Saint Louis du Rhone
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Hier baut wohl ein Kapitän seine Villa
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Lavendelfelder bei ..
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... Valensole
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Die wunderbaren Farben der Felder animieren mich dazu, mit der Drohne ein
paar Bilder von oben zu knipsen. Schön sieht sie aus die Farbenpracht von
oben. Ich kann mich kaum sattsehen. Der Wind wird kräftiger und da
passierts. Der Akku ist im Nu leer und die Drohne kommt nicht mehr zurück.
Sie landet irgendwo im Lavendel. Ist das das Ende meiner Luftfotos.
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Das letzte Bild
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Donnerstag 18. Juni 2020
Immer wieder Lavendel
Stress mit der Biene Maia
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Mein Bett im Lavendelfeld
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Morgens werde ich wieder mal durch einen schönen Sonnenaufgang geweckt. Die
Nacht beim Lavendelfeld war wunderbar. Wie man sieht ist eine fliegende
Kamera wieder in Aktion. Gestern Abend habe ich sie nach einer Halbstündigen
Suche im Heuhaufen, ähm Lavendelfeld doch wieder gefunden. Gar nicht si
einfach dieses 250g schwere Ding im Blütelfeld zu finden. Das war nur
möglich dank GPS Navigation und den letzten Bildern. Jetzt steht also nichts
mehr im Wege, um weitere Felder zu erkunden.
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Valensole
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Nun will ich ein kleines Dorf in den Bergen über der Hochebene von Valensole erkunden. Ich kenne da so eine Abkürzung. Erst geht es gemütlich den Bach entlang, dann wird die Strasse immer steiler und holpriger, bald gleicht sie einem Bachbett. Da kommen mir 2 Radler entgegen und schütteln den Kopf. Sie sind immer wieder abgestiegen wenn der Weg zu schwierig wurde. Leider gibt's keine Fotos, denn ich musste mich voll auf's Fahren konzentrieren.
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Majastres
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In diesem kleinen Dorf gibt es 4 Einwohner und 4 LED-Strassenlampen. Hier hätte auch die Biene Maia keinen Stress. Ich benütze die Gelegenheit zu einer kleinen Bergtour mit Blick auf die Gegend.
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Auf dem Gipfel
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Saint Jurs
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Nun bin ich am sestlichen Ende des Gorges du Verdon. Hier im Grand Canyon will ich die Nacht verbringen.
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Eingang (Ausgang?) von Gorges du Verdon
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Freitag 19. Juni 2020
Hart am Abgrund
Gurgeln im Gorges ? / Im dunklen Keller !
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Oben der Sonnenaufgang und gaaanz tief unten der Fluss
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Gleich hier nur 1m vom Abgrund entfernt habe ich die Nacht verbracht. Trotz der Höhe von über 1000m ü M. war es angenehm warm. Heute will ich den Gorges du Verdon von oben und von unten anschauen. Als Erstes fahre ich die Panoramastrasse Route des Cretes entlang.
Nach den Höhen nun die Tiefen. Ich will schauen, ob ich irgendwo zum Fluss Vernon herunterkomme. Also Folge ich dem Wanderweg in die Schlucht. Man kann zwar direkt zum Ufer gehen, aber der Fluss ist heute reissend, baden ist also nicht so eine gute Idee.
Stattdessen lande ich in einem alten verlassenen Kraftwerkstollen. Ist ist dunkel wie einer Kuh. (Kenne ich zwar nur vom Hörensagen) Überall tropft Wasser herunder und Badelatschen wären praktischer als Wanderschuhe. Zum Gurgeln reicht es allerdings nicht.
Und weiter geht's entlang der Schlucht. Ich geniesse es, dass nur wenige Touristen unterwegs sind. Normalerweise ist diese Schlucht im Sommer so ziemlich überlaufen und manchmal muss man sich in endlosen Kolonnen hinter den Wohnmobilen quälen. Auch im Fluss sehe ich nur eine Einzige Gruppe von Raftern auf ihren Schwimmhilfen.
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Rafting im Vernon
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Nun wende ich mich aber wieder Nordwärts und fahre im Grenzgebiet Frankreich-Italien Richtung Schweiz weiter.
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Am Stausee Lac du Castillon
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Burgruine und alte Brücke
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Stau auf dem Pass
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Vorbei an schönen Bergseen und über steile kleine Pässe winde ich mich durch die westlichen Alpen. Ja diese versteckten Täler sind zwar nicht so leicht zu durchqueren, aber absolut sehenswert.
Samstag 20. Juni 2020
Berge und Seen
Paranoia und Leichtsinn
Bei meiner Reise im Grenzgebiet kann ich gut die Unterschiede in Frankreich und Italien im Umgang mit der Corona Krise sehen. Während in Frankreich die meisten Leute oft sehr leichtsinnig sind und sich überhaupt nicht um das Virus kümmern, herrscht in Italien teilweise eine regelrechte Paranoia. So sehe ich selbst Jogger und Velofahrer, die mit Mundschutz in der freien Natur unterwegs sind. Allerdings gibt's auch hier vor allem ein paar Junge, die Party feiern, als ob nichts gewesen wäre.